Verkaufszahlen eingebrochen: Wie das iPhone 7 Apple retten soll

Zum ersten Mal musste Apple in diesem Jahr gesunkene Verkaufszahlen des iPhones vermelden - dabei erzielt Apple gerade mit dem Telefon fast seinen gesamten Gewinn. Das iPhone 7 soll es nun richten. Analysten sehen dafür durchaus gute Chancen.
Wenn das Hauptprodukt eines Konzerns bereits zwei Quartale in Folge deutlich schwächelt, könnte man als Firmenchef schon nervös werden. Nach den Absatz-Rückgängen beim iPhone  ließ Apple-Boss Tim Cook aber keine Sorgen erkennen. Sichtbar gut gelaunt und locker präsentierte der Konzernchef am Mittwoch in San Francisco mit dem iPhone 7 die neue Generation des Apple-Smartphones und eine Neuauflage der Apple Watch.
Über die Abschaffung der Buchse für Klinkenstecker beim neuen iPhone regte sich auf dem iPhone-Event im Bill Graham Civic Auditorium niemand mehr auf. Nachdem vermutlich Apple selbst schon vor Monaten dafür gesorgt hatte, dass dieses potenzielle Aufregerthema an die Öffentlichkeit kam, dominierten am Mittwoch die Gespräche über die Alternativen, die Apple zum betagten Klinkenstecker bietet.

AirPods statt Kabelkopfhörer

Wer einen Kopfhörer mit Kabel anschließen möchte, kann dafür zum einen die Lightning-Buchse nehmen, an der das iPhone auch aufgeladen wird. Entsprechende neue Kopfhörerliefert Apple mit. Außerdem liegt in der Schachtel ein Adapter für alte Klinkenstecker-Kopfhörer, so dass die Vorwürfe des Fachportals "The Verge" ins Leere laufen werden, die Abschaffung der Klinkenbuchse sei "kundenfeindlich und dämlich". Der Marketingchef von Apple, Phil Schiller, sagte, nur Apple habe in der Branche den Mut, auf veraltete, aber immer noch weit verbreitete Technik zu verzichten, um Raum für Neues zu schaffen.
Als eine innovative Alternative zu den herkömmlichen Kabel-Kopfhörern positioniert Apple nun seine . Das sind filigrane Drahtlos-Kopfhörer, die so einfach wie nie mit dem iPhone und anderen Apple-Geräten gekoppelt werden können und bei einem ersten Check durch einen ordentlichen Sound überzeugten. Allerdings werden dafür noch einmal 179 Euro fällig - zusätzlich zu der Summe, die man für das neue iPhone auf den Tisch legen muss. Die Preise beginnen bei 759 Euro für das günstigste iPhone 7 mit 32 GByte Speicher und enden bei stolzen 1119 Euro für das iPhone 7 Plus mit üppigen 256 GByte.

Höhere Margen und Spitzenposition für Apple

Neue Wege beschreitet Apple auch bei der Positionierung des Smartphones als Kamera. Verfügten früher nur die teureren Plus-Modelle über einen optischen Bildstabilisator, spendiert Apple diese nützliche Funktion nun auch der kleineren Version. Das größere iPhone 7 Plus hat auf der Rückseite gleich zwei Linsen: Eine Weitwinkel- und eine Teleobjektiv. Beim Auslösen nehmen beide Kamera gleichzeitig Bilder auf, aus denen die iPhone-Software ausgeklügelt optimierte Fotos zusammenbaut. So sollen damit auch Porträtfotos mit unscharfem Hintergrund gelingen, die man bislang nur mit Spiegelreflex-Kameras zustande bringen konnte.
Die Analysten von Citi Research sahen gleich die Chance auf wieder höhere Margen dank teurerem Plus-Modell und AirPods. Thomas Husson von der Analysefirma Forrester zeigte sich überzeugt, dass die Neuerungen ausreichen werden, um Apples Position in der Spitzengruppe des Marktes zu verteidigen. Analyst Paul Erickson vom Marktforscher IHS schränkte zugleich ein, dass Apple mit den neuen Produkten eher bei Technologien nachziehe, die Wettbewerber schon am Markt hätten. Zugleich sieht er einen Versuch, den jüngsten Rückgang der iPhone-Erlöse durch Geschäft mit Zubehör wie Ohrhörer abzufedern.

Apple folgt der Konkurrenz

Zu den Features , bei denen Apple nicht der Vorreiter ist, sondern zur Konkurrenz aufschließt, gehört der Staub- und Wasserschutz nach der Norm IP67. Damit kann das iPhone auch mal ins gefüllte Spülbecken fallen, ohne dass es darunter leidet. Das hat man in Werbespots von Konkurrenten wie Sony, HTC oder Samsung schon vor Monaten gesehen. Ähnlich wie Produkte der Konkurrenz sollte das neue iPhone aber nicht zum Schwimmen oder gar Tauchen in die Badehose gesteckt werden. So weit reicht der Schutz  dann doch nicht. Unter anderem Samsung bietet aber schon Telefone an, mit denen auch das kein Problem mehr ist.
Kann Apple sich mit dem iPhone 7 gegen die Konkurrenz behaupten? Was ist gut am neuen iPhone, wo lauern die Probleme? Im Podcast CHIP Funk klären wir die wichtigsten Fragen zum neuen iPhone.

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