Warum Microsoft das Gratis-Upgrade für Windows 10 S verlängert

Zusammen mit dem Surface Laptop hat Microsoft das abgespeckte Windows 10 S eingeführt, mit dem man, wie schon anno-dazumal bei Windows RT, keine Desktop-Apps ausführen kann. Käufer des Surface Laptops können aber bei Bedarf auf Windows 10 Pro upgraden. Bis Ende 2017 sollte das gra­tis möglich sein und Microsoft hat die Aktion jetzt verlängert.
"Das S" bei Windows 10 S steht laut Microsoft für "Security and Superior Performance". Durch den Verzicht auf x86-Programme ist Windows 10 tatsächlich deutlich weniger an­greif­bar und dürfte dadurch auch stabiler und flüssiger laufen. Wahr ist aber auch, dass das System dadurch stark eingeschränkt wird. Denn der Großteil an leistungsfähigen Win­dows-Pro­gram­men nutzt nunmal das etablierte x86-Design. Für wirkliche Power-User ist Windows 10 S daher eher nichts anderes als ein Marketing-Gag.

Gratis-Upgrade als Verkaufsargument

Die Möglichkeit von Windows 10 S auf Windows 10 Pro wechseln zu können, dürfte für viele Nutzer daher essentiell sein. Ist die aktuell bestehende kostenlose Upgrade-Option auf Win­dows 10 Pro aber erst einmal Geschichte, will Microsoft dafür bis zu 49 Dollar verlangen. Die Entscheidung, die Aktion erst einmal bis zum 31. März 2018 zu verlängern deutet darauf hin, dass Microsoft hier ein potentielles Verkaufshindernis für den Surface Laptop sieht. Ins­be­son­de­re das Weihnachtsgeschäft könnte dadurch negativ beeinflusst werden. 

Der Fluch der Abwärtskompatibilität

Ob Microsoft mit Windows 10 S erfolgreicher sein wird als mit Windows RT, ist sehr fraglich. Für die Anwender erschließt sich der Vorteil ei­nes eingeschränkten Systems wohl kaum, auf dem so manches geliebte Programm nicht mehr läuft. Seit Jahren unternimmt der Konzern gro­ße An­stren­gun­gen, seine moderne Universal Windows Plattform (UWP) populär zu machen. Tatsächlich gibt es auch immer mehr ent­sprech­en­de Apps im Windows Store wie etwa Slack und VLC.

Das Problem mit UWP-Apps

Doch im Vergleich zur Masse an verfügbaren x86-Programmen, ist das Angebot an UWP-Apps immer noch minimal. Und auch Microsoft selbst lässt sich mit dem Wechsel auf die neue Plattform ziemlich Zeit. Die UWP-Version von Skype ist alles andere als fertig und wird weiterhin nur parallel zur x86-Version angeboten. Einen Käufer des Surface Laptops, der mit Microsoft und Windows nicht so viel am Hut hat, dürften die zwei unterschiedlichen App-Ansätze daher nur verwirren. Schließlich laufen beide App-Arten im Fenster und Microsoft vertreibt auch verstärkt beliebte x86-Apps über den Windows Store.
Vielleicht wird die kostenlose Upgrade-Option ja vor dem 31. März 2018 ein weiteres Mal verlängert. Mich würde das nicht wundern. 

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